Am Dienstag, den 14.01.2020, besuchte der Seminarkurs der Klassenstufe 11 unter der Leitung von Herrn Maier das Müllheizkraftwerk (MHKW) Ulm-Donautal.
Um 14:30 Uhr wurden wir freundlich von einem ehemaligen Mitarbeiter des MHKW empfangen und nach einem informativen Einstiegsfilm begann die Führung durch das Gebäude. Hierbei bekamen wir Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche und verfolgten den Weg des angelieferten Mülls bis hin zur Verbrennung bei 900 bis 1100°C, wobei am Ende nur noch die Schlacke übrig ist. Im Jahr entstehen ca. 39 000 Tonnen Schlacke, die nach vorherigem Entzug und Recycling der darin enthaltenen Rohstoffe als Verfüllmaterial in ein ehemaliges Salzbergwerk bei Heilbronn geht. Der ehemalige Mitarbeiter nannte während der Führung viele interessante Fakten zur Müllverbrennung. Im MHKW Ulm-Donautal wird der Müll von über 1 Mio. Bürgern aus 6 Landkreisen verbrannt, das sind rund 160 000 Tonnen Müll pro Jahr. Die thermische Energie, die durch die Verbrennung des Mülls entsteht, kann nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung über eine Turbine und einen Generator zu Strom und Fernwärme gemacht werden, die schließlich u.a. von privaten Haushalten im Umkreis genutzt werden kann. Rund 30% des Strombedarfs der Ulmer Privathaushalte und der jährliche Wärmebedarf von ca. 8000 Einfamilienhäusern können daraus gedeckt werden.
Die Müllverbrennung stellt derzeit eine optimale und umweltfreundliche Lösung für die Entsorgung von Müll dar.
Als Höhepunkt der Führung stiegen wir am Ende auf einen Wärmespeicher in 29m Höhe, von wo aus wir einen weitreichenden Blick über die Stadt hatten. Der Wärmespeicher dient als Zwischenspeicher für die Fernwärme von der Erzeugung im MHKW bis zu ihrer Lieferung an die Kunden.
Es war sehr interessant zu sehen, was mit dem von uns produzierten Müll passiert, nachdem wir ihn in den Mülleimer werfen, was am Ende davon übrig bleibt und wie er am effektivsten genutzt werden kann.