Bläserklasse

Zu einer guten Bildung gehört nicht nur solides Basiswissen, sondern eine Reihe grundlegender Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Ausdauer, Konzentrationsvermögen und Kreativität. Ein Schritt in diese Richtung ist der Unterricht in der Bläserklasse, den die Fachschaft Musik am Carl-Laemmle-Gymnasium seit dem Schuljahr 2004/05 anbietet.

Dabei handelt es sich um einen praxisorientierten Musikunterricht, der auf Klassenmusizieren mit Orchesterblasinstrumenten wie z.B. Querflöte, Klarinette, Trompete, Horn etc. bis hin zur Tuba fußt. Das Modell orientiert sich an den allgemein bildenden Unterrichtszielen und geht über die Zeitdauer von zwei Schuljahren (Klasse 5 und 6). „Grundprinzip dabei ist, möglichst viele Lehrplaninhalte durch selbstständigen Umgang am Instrument zu erfahren“.

Für den Unterricht in der Bläserklasse haben die Musiklehrer des Carl-Laemmle-Gymnasiums eine spezielle ausführliche Fortbildung absolviert. Für den qualifizierten Instrumentalunterricht in Kleingruppen kooperiert die Schule außerdem mit der örtlichen Musikschule Ruf.

Die Schüler erlernen im Rahmen des regulären Musikunterrichts (keine zusätzlichen Stunden!) ein Orchesterblasinstrument und musizieren damit von Anfang an im Klassenverband. Dabei erarbeiten sie sich im Klassenorchester grundlegende musikalische und soziale Kompetenzen. Klassenmusizieren wendet sich an alle Kinder, besonders an solche, die von Haus aus eher nicht den Weg zum Instrument finden.

Zunächst lernen die Kinder sämtliche Blasinstrumente des Orchesters durch Ausprobieren kennen, um herauszufinden, welches für sie besonders geeignet ist. Dann nennen die Schüler drei Instrumente zur Auswahl, von denen sie eines dann erlernen. Gemeinsam erfahren die Kinder den Bezug zum eigenen Instrument und dem Orchester. Zunächst einstimmig beginnend, erweitern die Übungen recht bald zum kompletten Orchestersatz. In regelmäßigen Abständen finden im Rahmen des regulären Unterrichts Workshops statt, bei denen qualifizierte Instrumentalfachkräfte die Schüler in Kleingruppen betreuen.

Mit dieser Methode wird das musikalische Basiswissen auf eine wesentlich nachhaltigere Art erworben, als es im normalen Klassenunterricht möglich ist. Auch das allgemeine musikalische Interesse und Verständnis werden gefördert. Laut verschiedenen Studien wirkt sich eine praktische musikalische Förderung im Klassenverband außerdem unmittelbar auf das Sozialverhalten der Schüler aus: generelle Belastbarkeit, Aggressionsverhalten, Teamfähigkeit und Kommunikationsvermögen werden positiv beeinflusst, die Klassengemeinschaft wird gestärkt. Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit werden gefördert, was auch Leistungen in anderen Fächern zuträglich ist.

Angestrebt ist auch, dass viele Kinder nach Ablauf der zwei Schuljahre ihr Instrument in Musikverein oder Musikschule weiter spielen – eine direkte Förderung musikalischen Nachwuchses.