Die ehemalige deutsche Hochspringerin und zweifache Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth wurde 2014 nach Gretel Bergmann unsere Schulpatin für Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage (SOR-SMC). Hier ihr Gruß an unsere CLGler:
Liebe Schülerinnen und Schüler des Carl-Laemmle-Gymnasiums Laupheim,
im Jahr 1996 waren mein Mann und ich bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta, USA. An einem Tag wurden wir von dem Chef des deutschen Nationalen Olympischen Komitees, Walther Tröger, in das Hotel des International Olympic Committee zu einem Mittagessen zu Ehren von Frau Gretel Bergmann eingeladen. Von ihr hatte ich bis dahin wenig gehört. Ich wusste nur, dass sie eine Hochspringerin war, die 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin nicht starten durfte, obwohl sie die Qualifikationshöhe geschafft hatte.
Wir begegneten einer alten, aber agilen und bestimmt auftretenden Dame. Sie ließ uns sofort wissen, dass sie nicht Deutsch sprechen und sich mit uns ausschließlich auf Englisch unterhalten wolle. Das kam uns zunächst ein wenig befremdlich vor. Aber bald bekamen wir eine Ahnung von den Gründen, die sie veranlasste die deutsche Sprache konsequent zu meiden, was sie auch damit unterstrich, nie mehr wieder in Deutschland gewesen zu sein. Frank und frei erzählte sie uns über den Umgang der Nazis mit ihr als jüdischer Sportlerin. Recherchen über ihr Leben und auch der 2012 in der ARD ausgestrahlte, sehenswerte und berührende Film über die Geschichte der Gretel Bergmann gaben uns einen umfassenderes Bild von dieser Dame.
Ich finde es wichtig, die Geschichte der Gretel Bergmann als authentisches Beispiel der dunklen Zeiten des NS-Regimes lebendig und in Erinnerung zu halten. Auch dafür steht Euer Projekt „Schule gegen Rassismus“. Das finde ich super und übernehme dafür gerne die Schirmherrschaft.
Eure Ulrike Nasse-Meyfarth