Hinter den Kulissen des Weltklimagipfels

Hinter den Kulissen des Weltklimagipfels

Am Mittwoch, dem 11. Dezember 2019, fand sich die Nachhaltigkeits-AG um 19 Uhr in der Volkshochschule in Laupheim ein. Es wurde das Thema „Letzte Rettung für unser Klima? Hinter den Kulissen des Weltklimagipfels“ behandelt. Wir, und viele andere Volkshochschulen in Deutschland, waren Zuschauer eines Livestreams von smart democracy, bei dem dieses Thema präsentiert wurde. Gäste dieses Livestreams waren drei Personen, die jeweils zu verschiedenen Aspekten des Themas referierten.

Der erste Vortrag behandelte hauptsächlich die Erderwärmung. Der größte Teil der Erderwärmung wurde in den letzten 40 Jahren verursacht, wobei die letzten 6 die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren. Die Polargebiete erwärmen sich sogar doppelt so schnell wie der Rest unseres Planeten. Auch haben Extremereignisse, wie Waldbrände und Stürme, in vergangener Zeit zugenommen. Grund dafür sei die atmosphärische CO2-Konzentration, die seit 1750 um 46% angestiegen ist. Ebenso sind die globalen CO2 Emissionen seit 1990 um 62% gestiegen.
Die diesjährige Klimakonferenz findet unter dem Motto „Zeit zu Handeln“ statt, in den früheren Konferenzen wurde das „Was“ und „Wie“ der Klimapolitik geklärt. In den Verhandlungen wird eine „Erhöhung des politischen Willens zur Nachbesserung der Klimaziele und -pläne“ gefordert, so Frau Treffeisen, die erste Referentin.

Der zweite Vortrag wurde von Herrn Grosfeld gehalten. Dieser erwähnte, dass allein die Industrialisierung für eine globale Erderwärmung von 1°C verantwortlich war. Eine weitere „geringe“ Erwärmung um 0,5°C würde vor allem regional große Veränderungen hervorrufen. Auch kam er darauf zu sprechen, was das Schmelzen des grönländischen Eises, was in den nächsten 100 Jahren passieren könnte, zur Folge hätte. So würde dies einen Meeresspiegelanstieg von 5m bedeuten. Ab einem gewissen Punkt kann das Schmelzen aber nicht mehr aufgehalten werden, was bedeutet, dass wir es gar nicht erst so weit kommen lassen dürfen. Auch ohne diesen Ernstfall wird der Weltmeeresspiegel bis 2100 um 40-80cm ansteigen, je nach unserer Klimapolitik. Dadurch steigt auch das Risiko für Extremereignisse wie Überflutungen. Darüber hinaus könnte das komplette Arktis-Eis bis 2150 abschmelzen, was zusätzlich eine Erhöhung der Meerestemperatur und eine verstärkte Klimaerwärmung zur Folge hätte, da die das Sonnenlicht reflektierende Eisschicht fehlen würde. Wenn wir so wie bisher weitermachen, wird die Erde im Jahr 2040 um weitere 0.5°C erwärmt werden. Daher müssen die Emissionen bis 2030 um 45% fallen.
Der letzte Referent befand sich in Madrid, wo auch die Klimakonferenz stattgefunden hat. Er sagt, es müssten die von Paris geforderten Langfriststrategien umgesetzt werden, um Treibhausgas-Neutralität zu erreichen. Momentan bewirken unsere Ziele nur 1/3 von dem, was wir eigentlich bräuchten. Den Mittelpunkt der Verhandlungen bildet der Marktmechanismus, der Handel mit CO2 Emissionen zwischen den Ländern. Auch müssen Schlupflöcher dabei unbedingt verhindert werden. Problem der Verhandlungen ist, dass Beschlüsse einstimmig getroffen werden müssen. Zudem stellt sich die Frage, wer die Klimaschäden bezahlt und wo betroffenen Menschen unterkommen sollen. Vor allem ärmere Länder sind davon betroffen. Ursula von der Leyen, die Präsidentin der europäischen Kommission, legte eine Langfriststrategie vor, um bis 2050 treibhausgasneutral zu werden. Die EU soll den Anfang machen, da die Hoffnung besteht, dass dann die anderen großen Länder mitziehen. Der größte CO2 Emittent momentan ist China, aber auch Deutschland ist unter den Top 5, was die Verantwortung für die Klimaerwärmung betrifft.
Als Abschluss dieses Themas, fand nach den Vorträgen noch eine Podiumsdiskussion statt. Dort wurden vom Moderator einige Fragen, die alle von den verschiedenen zuschauenden Volkshochschulen während des gesamten Livestreams gestellt wurden, an die Referenten weitergeleitet. Eine häufig gestellte Frage war zum Beispiel, was jeder einzelne von uns tun könne, um die Klimaerwärmung zu verringern. Darauf kam die Antwort, dass der Verzicht auf Fleisch oder das Nutzen des Fahrrads anstelle des Autos einen großen Beitrag dazu leisten würde.
Um 20:15 Uhr endete diese informative und interessante Veranstaltung.