Wie wir Risiken einschätzen….

VHS Vortrag zum Thema: Warum Laien und Fachleute Risiken oft völlig unterschiedlich einschätzen

Am Dienstag, 20.02.2024 besuchte die Nachhaltigkeits AG des CLG einen Vortrag zum Thema: Warum Laien und Fachleute Risiken oft völlig unterschiedlich einschätzen.

Risikodimensionen

Gleich zu beginn stellte der Referent klar, dass ein Richtig und Falsch in dieser Frage nicht gibt, ebenso ist die Unterscheidung zwischen Laie und Fachmann schwierig. Beispielsweise wird man wohl einen Arzt, der ein Medikament verschreibt, als Fachmann bezeichnen. Verschreibt er es aber einem Patienten, der das Medikament schon lange erfolgreich bei sich anwendet, dann wird der Erfahrungsvorsprung und damit die Eigenschaft eines Fachmanns eher beim Patient liegen. Es gibt aber einige Kriterien, die unsere Sicht auf Risiken beeinflussen und sich gegenseitig überlagern. Dazu gehören theoretische wissenschaftliche Erkenntnisse, die aber oft nicht deckungsgleich mit eigenen Erfahrungen sind. Schwierig ist auch die kurz bzw langfristige Dimension von Risiken. Hier ist der Klimawandel und dessen Einschätzung als Risiko ein typisches Problem. Zeitlich naheliegende Erfahrungen mit konkreter Bedrohungskomponente werden viel gravierender eingeschätzt als lange zurückliegende Ereignisse mit latentem Risiko. Vgl. Gaskrise letzten Winter im Vergleich mit der Knappheit fossiler Brennstoffe.

Auch wenn die Frage nach der richtigen Einschätzung von Risiken nicht abschließend gelöst werden konnte, schärfte der Vortrag doch sehr erfolgreich das Bewußtsein dafür, wie vielschichtig und komplex viele Situationen in unserer Umwelt sind und dass es einfache Lösungen oft nicht gibt.