Fachtagung Bioenergie

Die Nachhaltigkeits-AG besuchte am 10. Februar 2023 von 9:30 bis 16:30 die Fachtagung Biogasenergie. Die verschiedenen Themenbereiche wurden von den Rednern Jörg Messner ,Prof. Dr. Jörn Stumpenhausen, Adrian Ernst und einem Vertreter der ENBW gehalten.

Wenige Minuten nach 9:30 begann der Vortrag. Herr Messner befasste sich mit dem Thema „Neuerungen im Bereich Biogas“ und erklärte, dass das EEG 2023 keine nennenswerte Anreize für Biogas bringen würde und bei den aktuellen Betriebsmittelpreisen ein ökonomischer Weiterbetrieb in der Ausschreibung schwierig sei. Eine flexible Fahrweise und gute Wärmevermarktung sei daher in Zukunft unerlässlich, um NAWARO- Anlagen (Anlagen mit nachwachsenden Rohstoffen) ökonomisch betreiben zu können. Ein Problem liegt jedoch laut Messner darin, dass die Höhe der langfristig erzielbaren Mehrerlöse durch Flexfahrweise aktuell nicht seriös vorhersagbar sei. Auch Güllekleinanlagen würden zunehmend uninteressant werden, da eine große Anzahl an Tieren benötigt werde, um profitabel zu wirtschaften.

Prof. Dr. Jörn Stumpenhausen war der nächste Redner. Dieser befasste sich mehr oder weniger mit dem Thema „Stromspeicherung“. Dabei wurde schnell deutlich, wie wichtig dieses Thema ist. Mindestens genauso schnell wurden den Teilnehmern der Nachhaltigkeits-AG jedoch auch die Kosten, die mit einer Anschaffung eines Batteriespeichers verbunden sind, vor Augen geführt. Diese seien mit 800€ bis 1000€ pro kWh zu beziffern.
Im weiteren Verlauf stellte Herr Prof. Dr. Jörn Stumpenhausen das EMS vor, welches er selber mit noch weiteren Forschern entwickelt. Dabei handle es sich um eine Software, welche alle Daten des Gesamtproduktionssystems analysiert und optimierte Energieflüsse sowie ein effektives Lastmanagement innerhalb des Betriebs ermöglichen soll.

Die nun nach diesem Vortrag bereits fortgeschrittene Uhrzeit kündigte anschließend das von bestimmten Teilnehmer der Nachhaltigkeits-AG bereits lang ersehnte Mittagessen in Form eines Buffets, welches einen Beilagensalat, Kasslerbraten, Schnitzel, Spätzle und Pommes umfasste, an. Dabei wurden alle mehr oder weniger schnell satt.

Auf das Mittagessen folgte der Vortrag von Adrian Ernst, dessen Thema „Agro PV-Anlagen“ war. Dabei wurden die Chancen einer solchen Anlage vorgetragen. Adrian Ernst erklärte, dass zwar durch eine PV-Anlage, die sich über den Feldern befinde, weniger Licht zu den Pflanzen gelange, dies jedoch auch den Vorteil biete, dass der Boden nicht so schnell austrocknen würde. Besonders geeignet sei diese Form der Energiegewinnung für Anbauflächen von Dauer- und Sonderkulturen.

Den Abschluss machte ein Vertreter der ENBW, welcher versuchte die Herausforderungen eines Netzbetreibers den Zuhörenden verständlich zu machen. So zeigte dieser zum Beispiel was bei einer Lastreduzierung des Stromnetzes passiert und von Seiten des Netzbetreibers zu beachten ist. Auch der langsame Ausbau der geplanten Stromtrassen wurde zum Thema. Dadurch erhitzten sich die Gemüter einiger Zuhörer zu Ende der Tagung nochmals. Dabei wurde mehrmals die Frage gestellt, warum dieser Ausbau so lange brauche. Der Vertreter versuchte zu erklären, dass dies zum größten Teil daran liege, dass die Stromtrassen durch Unmengen an Grundstücke verlaufen und daher viele Einwände seitens der Besitzer eingebracht werden.