Mal eben kurz die Welt retten?

POL&IS 2022

Ganz so einfach ist das leider nicht. Selbst als Regierungschef oder Staatsminister einer mächtigen Weltregion und selbst nicht als Chef der Weltbank. „Da spielt so viel rein, das ist ganz schön komplex“, stellten viele Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 während der Simulation „Politik & Internationale Sicherheit“ (Pol&IS) fest. Hinter Pol&IS verbirgt sich ein mehrtägiges interaktives Planspiel, das von Jugendoffizieren der Bundeswehr angeleitet wird. In diesem werden politische, ökonomische und auch ökologische Aspekte der internationalen Politik durchgespielt. Als Basis wird in vereinfachter Weise der politische, wirtschaftliche und militärische Aufbau der Welt nachgestellt. Als Vertreter verschiedener Regionen wie Europa, Afrika oder China mussten die Schülerinnen und Schüler einmal dafür Sorge tragen, ihre Regionen ausreichend mit allen notwendigen Gütern wie Nahrungsmittel, Rohstoffe etc. zu versorgen. Hinzu traten aber auch in jedem Pol&IS-Jahr aus der Realität bekannte internationale Probleme wie Piraterie, Terrorismus, Hungersnöte oder ein anwachsender Müllberg. Diese bildeten für alle Pol&IS-Regionen große Herausforderungen. In internationalen Handelsrunden und Staatsministertreffen wurden diese globalen Schwierigkeiten in großer Runde debattiert. Da jede Region auch ihre ganz eigenen Nöte und Interessen im Blick behalten musste, verliefen diese nicht immer einfach. Dasselbe galt für die jedes Jahr einberufene UN-Generalversammlung, in der sich die einzelnen Regierungschefs und auch die Vertreter der Vereinten Nationen und der Nichtregierungsorganisationen so manches hitzige – aber auch humorvolle – Wortgefecht lieferten. Hierbei hatte der UN-Generalsekretär so manchen Staatschef zur Räson zu rufen. Hinter dem Rücken anderer Regionen ausgehandelte Geheimabkommen über die Aufteilung des Nordpols sorgten auch für Gesprächsstoff in den Pausen und während der Mahlzeiten. Dank der hervorragenden Arbeit der Weltpresse blieb solcherlei Geheimdiplomatie aber nicht lange unentdeckt. Insgesamt setzten sich zum Schluss folgende Erkenntnisse durch: Mal eben im Vorbeigehen und im Alleingang kann man ein komplexes internationales Problem nicht lösen. Auch die anderen haben berechtigte Interessen und Sichtweisen. Und: Das gemeinsame Suchen nach Lösungen und Kompromissen ist der vielversprechendste Weg zur Bewältigung globaler Krisen.

POL&IS 2022