„Sie haben exakt noch zwei Minuten!“ In genauen Abständen gibt der Leiter der Personalabteilung, Herr Bentele, mit großem Ernst den Bewerberinnen und Bewerbern die Zeitangaben durch. Diese sitzen mit konzentrierten Mienen vor ihren Arbeitsblättern. Die so genannte „Postkorbübung“ ist ein Klassiker in Assessment-Centern. Mit einem schelmischen Blick zu seinen Kollegen fordert er die vor ihm sitzenden Bewerber auf, ihm die Blätter auszuhändigen. „Sie müssen nun bitte abgeben.“ Ein kleines Schmunzeln kann er sich nicht verkneifen, als er seinen Mitschülerinnen und Mitschülern mit betont strengem Blick die Bögen abnimmt.
Mit dieser toll gespielten Simulation eines Assessment-Center fanden die beiden Bogytage am Carl-Laemmle-Gymnasium ihren Schluss- und Höhepunkt. Die Zehntklässler hatten sich in mehreren thematischen Einheiten akribisch auf die Simulation vorbereitet. Beginnend mit einem Eintauchen in frühere kindliche Traumberufe ging es über das Erkennen eigener Interessen und Fähigkeiten über zum Thema Motivationsschreiben. Dann erhielten die Schülerinnen und Schüler zwölf Stellenanzeigen von Unternehmen der Region und hatten die Aufgabe sich auf eine der Stellen zu bewerben. Am darauffolgenden Tag wurden dann zwei Gruppen eingeteilt: Die einen schlüpften in die Rolle der Unternehmen und kreierten ihr spezielles Assessment-Center, die anderen feilten als „Bewerbergruppen“ weiter an ihrer Bewerbungsmappe und bereiteten sich auf die erwartete Einladung ins Assessment-Center vor.
Während ca. ein Drittel der 10-Klässler zwei Praktikumstage in einem Laupheimer Unternehmen absolvierte, drehte sich also auch für die in der Schule befindlichen 10er alles ums Thema Berufsorientierung. Und direkte sowie informative Einblicke in die Betriebswelt gab es auch im Klassenzimmer: Zwischen den thematischen Übungen zum Thema Bewerbung gab es nämlich Videoschaltungen mit einer Auszubildenden der Handwerkskammer oder einem dualen Studenten der Firma Rentschler. Hoch spannend auch die Einblicke ins Berufsleben, wie zum Beispiel ins Labor (Biologie), in die Berufswelt eines Juristen, in die Thematik der Elektrotechnik, ins Produktmanagement eines Medienunternehmens sowie ins Tätigkeitsfeld eines Wirtschaftswissenschaftlers in der Versicherungswirtschaft. Wir danken an dieser Stelle allen für ihre interessanten und lebhaften Einblicke in ihren Ausbildungs- und Arbeitsalltag.
Umrahmt wurden diese konkreten Berufsbilder von allgemeinen Informationen zum Thema Ausbildung und Studium. Hierfür danken wir herzlich Frau Jucker von der Agentur für Arbeit, die dann auch noch zusätzlich das Interesse der Schüler an medizinischen und sozialen Tätigkeitsfeldern bediente. „Die konkrete Bewerbung für das Assessment-Center war schon hilfreich“ und „lehrreich wars“, befanden die Schüler in der anschließenden Reflexion der beiden Tage zum Thema Berufsorientierung.