„Homeoffice geht im Handwerk schlecht“, entgegnete der Zimmerer Jonathan Schmid auf die Frage, wie Corona seinen Arbeitsalltag verändere. Umso schöner, dass sich seine Tätigkeit als Ausbildungsbotschafter und coronabedingter Fernunterricht am CLG ganz gut vereinbaren lassen. So kamen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9c und 10c in den Genuss digitaler Berufsorientierung. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende im 2. und 3. Lehrjahr, die an Schulen ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit der Ausbildung und ihren Weg in den Beruf schildern. Organisiert hatte den Besuch in den virtuellen Räumlichkeiten unserer Schule Karin Schäfer, die dieses Projekt bei der Handwerkskammer in Ulm betreut. In den 9. Klassen steht momentan das Thema „Unternehmen und Arbeitswelt“ auf dem Programm und in den 10. Klassen läuft die Vorbereitung auf das (eventuelle) Bogy-Praktikum, so dass die Berichte aus der betrieblichen Praxis gerade eine passende Anreicherung des Wirtschafts- und Berufsorientierungsunterrichts darstellten.
Jonathan, selbst ein ehemaliger CLGler, macht momentan seine Ausbildung als Zimmerer bei der „müllerblaustein HolzBauWerke“ aus Blaustein. Sekundiert wurde er von Marc Pietsch, Azubi in der Energie- und Gebäudetechnik bei der Firma „Pfleiderer & Zembrot“ aus Wilhelmsdorf sowie von Philip Kokoschka, der eine Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Firma „Julius Gaiser“ aus Ulm, absolviert. In sehr lebendigen Präsentationen vermittelten sie den CLGlern einen Eindruck von ihrer Arbeit und ihren Tätigkeiten in ihrem Handwerksberuf. Spannend war, neben den unterschiedlichen Wegen der drei zu ihrer Ausbildung als Zimmerer, Elektriker und Anlagenmechaniker, wie Corona gerade auch ihr berufliches Leben bestimmt. So berichteten sie davon, dass es gerade mitunter an Werkstoffen fehle und deshalb Arbeiten teils vorgezogen teils verschoben werden müssten. Die Arbeit bei den Kunden erfordere natürlich momentan besondere Maßnahmen und auch ihre schulische Ausbildung läuft zurzeit meist von zu Hause aus im Fernunterricht. Alle drei zeigten sich dennoch sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl und ihren Betrieben und betonten die weiterführenden Möglichkeiten, die ihnen nach der Abschlussprüfung offen stünden. Philip gab zu, dass er das Thema Berufsorientierung lange Zeit vernachlässigt habe. „Ich habe mir bis zur 12. Klasse überhaupt keine Gedanken gemacht, wo`s mal hingehen soll“, gestand er. Umso glücklicher sei er, dass er mit seiner jetzigen Ausbildung endlich das richtige für sich gefunden habe. Aus seiner Erfahrung wolle er deshalb den CLGlern folgenden Rat zur beruflichen Orientierung mit auf den Weg geben: „Je früher Du dir Gedanken machst, desto leichter hast Du es später!“