Der Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau hinterlässt bei CLG-Schülern nachhaltigen Eindruck.
Wie jedes Schuljahr besuchten alle 9. Klassen des Carl-Laemmle-Gymnasiums die NS-Gedenkstätte in Dachau. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler den historischen Ort des Konzentrationslagers Dachau kennenlernen. Das ganztägige Programm begann vormittags im Max-Mannheimer-Zentrum in der Jugendherberge Dachau mit einer inhaltlichen Vorbereitung auf den Gedenkstättenbesuch. In Kleingruppen fragten die Referenten des Max-Mannheimer-Zentrums Erwartungen und Vorkenntnisse der Schüler ab. Über Schicksale von verschiedenen NS-Opfern schufen sie einen biografischen und exemplarischen Zugang zum System der NS-Terrorherrschaft. Nach der Mittagspause fand dann ein geführter Rundgang über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers statt. Der Besuch hat bei den Schülerinnen und Schülern tiefen Eindruck hinterlassen und diese zu vielen Fragen angeregt, wie die folgende Auswahl aus der anschließenden Reflexion im Geschichtsunterricht demonstriert:
Was ich nicht verstehe:
- „Wie kann man täglich so viele Leute misshandeln, ohne Mitgefühl zu haben?“
- „Weshalb sich im KZ nicht noch mehr Häftlinge selbst umbrachten.“
- „Wie man mit allen Mitteln versucht hat Menschen zu demütigen.“
- „Der Umgang mit den Inhaftierten. Dass man erhängt wurde, wenn man zu spät zum Appell kam oder aufgefordert sich den Schuh zu binden und dann einfach erschossen wurde, weil sie behaupteten man habe fliehen wollen.“
Was mich besonders berührt oder erschreckt hat:
- „Dass die SS immer nach einem Grund für Bestrafungen suchte.“
- „Die SS-Soldaten schlugen einen Häftling und dieser musste laut mitzählen. Wenn der Häftling aufhörte zu zählen, begannen sie von vorn.“
- „Die Verbrennungsöfen.“
- „Dass 32000 Menschen im KZ von den Amerikanern gerettet wurden.“
- „Das ‚an den Zaun laufen‘.“
- „Dass ein SS-Mann alles entscheiden konnte, ob es stimmte oder nicht.“
- „Dass die SS immer recht hatte.“
- „Die Öfen, in die die Menschen geworfen wurden“
- „Die vielen Strafen. Dass man täglich stundenlang aufrecht im Freien stehen musste.“
- „Dass täglich alle Häftlinge gezählt wurden.“
- „Die Bilder der Leichenstapel.“
- „Wie viele Leute auf so engem Raum untergebracht wurden.“
- „Kurz vor der Befreiung mussten die Häftlinge sogar aufeinander schlafen, weil es so viele waren.“
Was mich überraschte?
- „Dass das KZ so hell war und erst mal gar nicht einschüchternd wirkte.“
- „Der erste Eindruck ist nicht erdrückend, man kommt einfach auf einen großen freien Platz.“
- „Manche Menschen konnten auch wieder entlassen werden und ihre Sachen zurückbekommen.“
- „Dass die SS die Häftlinge so unterschiedlich behandelte, zu manchen Häftlingen ,netter‘ war.“
- „Die Größe der Anlage.“
- „Die Höhe des Eingangstors. Hätte ich mir größer vorgestellt.“
- „Wie die SS es geschafft hat, eine so große Menge an Menschen zu unterdrücken und zu kontrollieren.“