Pünktlich um 9.30 Uhr trafen an Nachhaltigkeit und Bioenergie interessierte Schülerinnen und Schüler in Begleitung ihres Lehrers Herrn Maier in Friedberg bei Bad Saulgau zur Fachtagung Bioenergie, veranstaltet vom Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen e.V., ein.
Sechs Referenten, die den Teilnehmern im Vorfeld angekündigt worden waren, wollten über aktuelle Entwicklungen informieren: Leider ließ sich der erste Referent, Konrad Raab vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft krankheitshalber entschuldigen. Jörg Messner, der staatliche Biogasberater vom LAZBW Aulendorf, unterrichtete die Teilnehmer über den Lagerraumbedarf von Gärresten und Gülle. Außerdem appellierte er an Landwirte, die eine Biogasanlage besitzen, schnell noch in die flexible Stromerzeugung einzusteigen, da bereits 900 von 1000 Megawatt deutschlandweit erreicht wären. Außerdem war noch interessant, dass alle Biogasanlagenbetreiber, deren Anlage auch überirdisch platziert sind, in den nächsten fünf Jahren eine Umwallung bauen müssten, weil in jüngster Vergangenheit mehrfach Biogasanlagen explodiert seien und dabei das Substrat ausgelaufen sei. Das könne zu erheblichen Problemen mit dem Gewässerschutz führen. Hans- Peter Eller vom Landratsamt Sigmaringen, Fachbereich Landwirtschaft, erklärte im folgenden Vortrag, dass alle Betriebe die entweder größer als 30 Hektar seien bzw. Gülle von anderen Betrieben auf- oder abnehmen das in einer Stoffstrombilanz erstellen müssen. Nach einem reichhaltigen Mittagessen referierte Michael Maucher von der Energieagentur Ravensburg über die Möglichkeiten zur Energiespeicherung. Die Energie könne in Form von Batterien oder Warmwasser gespeichert werden. Eventuell sei auch die Energiespeicherung in Form von Vakuum eine Lösung. Dies wird vor allem in Betrieben praktiziert, in denen Photovoltaik-Anlagen installiert sind, die nur tagsüber Strom liefern, der natürlich auch nachts benötigt wird. Besonders aufschlussreich war der Versuch vom Frauenhofer-Institut und der Hofgemeinschaft Heggelbach, die von Florian Reier vertreten wurde. Auf einigen Feldern werden dort in Höhe von 5 m eine Reihe Photovoltaik- Anlagen mit viel Abstand zur nächsten gebaut. So lässt sich unten Ackerbau betreiben, während oben Strom gewonnen werden kann. Die Energieausschöpfung sei bei diesem System deutlich höher als beim normalen Ackerbau. Albert Eberhart vom Heuberghof Binsdorf schloss die Vortragsreihe mit einem recht optimistischen Blick in die Zukunft ab. Er meinte, dass durch die Zunahme der Elektroautos die Energie aus Biogas weiterhin dringend benötigt würde.
Für uns Schüler war es ein sehr gelungener Tag , weil wir durch die Fachreferenten verschiedene interessante Perspektiven und Neuerungen auf dem so wichtigen Gebiet der nachhaltigen Energiewirtschaft eröffnet bekamen. Auch die persönlichen Gespräche mit anderen Teilnehmern, die oftmals Betreiber eigener Biogasanlagen waren, waren sehr aufschlussreich. So kehrten wir gegen 16. 30 Uhr um viele Erkenntnisse reicher nach Laupheim zurück.