Am 03.05.2017 war Die Nachhaltigkeits AG in Biberach an der Hochschule. Dort hörten wir uns einen Vortrag, von Prof. Dr. Konstanze Marx, über Soziale Medien an.
Ich habe nichts zu verbergen
Soziale Medien als Sinnbild einer offenen Gesellschaft
Im Vortrag ging es darum, dass das World Wide Web, aber speziell das Web 2.0 (u.a. Soziale Medien), wie eine Schaubühne des menschlichen Handelns sei. Dabei hinterlassen NutzerInnen eine Menge Spuren, die erlauben einige Rückschlüsse, auf ihre Identitäten zu ziehen. Dazu zählen z.B öffentliche Liebeserklärungen und politische Bekenntnisse, weshalb Presse und Medien als 4. Gewalt und das Web 2.0 als 5. Gewalt neben den drei bekannten Gewalten (Exekutive, Judikative und Legislative) bezeichnet werden.
Viele NutzerInnen schreiben im Web, dass sie nicht zu verbergen hätten, doch Personen, die die Privatsphäre durch das WWW als gefährdet sehen, kritisieren die Haltung: „Ich habe nichts zu verbergen“, scharf. Es wurde ein kurzer Film gezeigt, indem Kunden angesprochen wurden, auf ihre Telefonnummer oder wohin sie als nächstes gingen. Darauf reagierten die Kunden eher abweisend und mit einem „Nein“, obwohl wir solche Fragen kennen und sie bei Sozialen Medien, wie z.B whatsapp, etc. beantworten.
NutzerInnen haben die Kontrolle über ihre Privatsphäre und könnten selbst entscheiden, was und wie viel sie von sich preisgeben wollen, das heißt NutzerInnen entscheiden sich freiwillig und bewusst dafür, diese Information, die sie preisgeben und ins Web stellen, zu veröffentlichen. Dabei sind die Informationen und Bilder, die veröffentlicht werden von den Nutzern, oft inszeniert. Dadurch können sich andere ein fingiertes Bild der Person machen.
Es ginge dabei vor allem, um eine Bedürfniserfüllung (Gemeinschaft, Nähe, Geborgenheit, etc.) und die Verortung im sozialen Raum. Anerkennung und Bestätigung spielen hierbei eine große Rolle. Trotz der eigenen Kontrolle über die Privatsphäre, sollte man sich bewusst sein, was man preisgibt und veröffentlicht. Denn mit den Informationen und den davon gespeicherten Metadaten, können, wie im Beispiel des Vortrags genannt, ganze Lebensabschnitte einer Person rekonstruiert werden.