Die Nachhaltigkeits AG bei der Demokratiekonferenz des Landkreises Biberach

Am 15. Oktober fand im Laupheimer Gemeindezentrum die dritte Demokratiekonverenz im Landkreis Biberach statt. Die TeilnehmerInnen wurden dabei über Demokratie in verschiedensten Weisen aufgeklärt und konnten selber Ansätze für Probleme finden, ihre Meinung äußer und sich mit anderen austauschen.

Der gesamte Abend wurde von Dorothea Schaeffer moderiert. Der Abend wurde mit einleitenden Worten von Mario Glaser, dem Landrat begonnen, mit welchen er die Bedeutsamkeit von Demokratie, insbesondere solcher Konferenzen hervorhob. Dabei ging er besonders auf Demokratie im Alltag ein, im Sinne von Selbstreflexion und dem Einstehen für demokratische Werte in der heutigen Gesellschaft. Anschließend folgte die Begrüßung des Laupheimer Oberbürgermeisters Ingo Bergmann, welcher auf die Unterschiede und die Entwicklung zu früher im Bereich Demokratie einging. Ein sehr wichtiger Aspekt wäre hierbei vor allem die junge Generation zur Demokratie hinzuzuführen und aufzuklären, denn diese werden in der Zukunft dafür verantwortlich sein.

Demokratiekonferenz des Landkreises Biberach 2025

Gefolgt von einer Podiumsdiskussion stellten sich die VertreterInnen verschiedener Organisationen und Projekte zum Thema Demokratie vor.

Katrin Bächle, welche als Vertreterin für eine Koordinierungs- und Fachstelle für Demokratie im Kreisjugendring Biberach e.V. da war, stellte Workshops zu Demokratie vor und umriss ihre Arbeit, insbesondere als Beratung und Aufklärung.
Folgend stellte sich Birgit Schmogro vor, die zuvor 33 Jahre als Pfarrerin in der Friedenskirche in Biberach tätig war und CDU- Kreisrätin ist. Sie betonte die Reflexion unter anderem in Form von eigener Selbstreflexion in der Demokratie.
Yasmina Steck stellte die Organisation Mehr Demokratie e.V. vor. Dabei soll die Beteiligung der BürgerInnen gefördert werden, zum Beispiel durch den Aufbau von Communities, um bei polarisierenden Themen im Gespräch zu bleiben. Die Workshops und Veranstaltungen der Organisation sollen hierbei Perspektivwechsel ermöglichen und die Akzeptanz und Nachvollziehbarkeit anderer Meinungen. Direkte Auseinandersetzung mit Extremismus, das ist das Thema, mit dem sich die Fachstelle Mobirex befasst, so Tim Schumacher. Ihr Fokus liegt dabei auf gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, wobei sie sich mit Beratung zur Handlungsfähigkeit gegen solche Entwicklungen befassen.
Als Letztes stellte sich noch Monika Sparakowski von BerkWerk e.V., Berkheim vor. Ihr Ansatz ist gemeinsames Tun ohne das Gespräch über Religion oder Politik, um so eine Gemeinschaft zu bilden.

Anhand dieses Standpunkts gab es einen fließenden Übergang in die Diskussion, durch die kritische Nachfrage der Anderen, ob denn ein striktes Umgehen von politischen Themen überhaupt möglich sei. Und wie neutral man schließlich in der Demokratie sein müsse. Innerhalb verschiedener Meinungs- und Ansichtsäußerungen, wurde ein Großteil der Zeit über zwei von allen unterstützten Aspekten gesprochen.
Einmal dass Begegnung schaffen und Minderheiten sprechen zu lassen, beziehungsweise ihnen zuzuhören, ein großer und wichtiger Faktor zur Eindämmung von Radikalisierung und zur Bekämpfung von Einsamkeit ist.
Auch dass der Umgang mit Andersdenkenden und der Kontakt mit diesen entscheidend ist, um Akzeptanz und gemeinsames Handeln zu schaffen, haben alle Anwesenden unterstützt.

Vor der Pause wurde noch ein Vortrag von Mobirex gehalten, in dem einem akute Beispiele für rechte Aktivitäten im Umkreis vorgestellt wurden. Dabei ging es um neonazistische Aktivitäten in Riedlingen oder Biberach, Sticker oder rechte Angriffe auf Jugendhäuser oder Konzerthallen und mehr.
Durch diese Veranschaulichung wurde vielen nochmal bewusst, dass auch hier solche Probleme vorhanden sind und diesen entgegengewirkt werden muss.

In der wohlverdienten Pause wurde ein reicht bestücktes Buffet angeboten und im Nebenraum befand sich ein Gallery Walk, in dem verschiedene Projekte rund um Demokratie vorgestellt wurden. Hierbei waren diese teils von Schulen, teils von Vereinen und behandelten Themen, wie Toleranz zeigen, Frauenrechte, Kultur verbindet und noch vieles mehr.

Anschließend war ein Pro Action Café geplant. Bei diesem wurden Tische zu jeweils unterschiedlichen Themen aufgebaut. Jede der Organisationen, welche zuvor bei der Podiumsdiskussion dabei waren, hatten einen Tisch, plus Benjamin Kolesch vom Polizeipräsidium Ulm, welcher an Schulen im Landkreis Biberach Präventionen durchführt.
Das Prinzip basierte auf drei Runden, je bis zu 20 Minuten, nach welcher der Teilnehmer die Tische wechseln konnten. Da das Pro Action Café dafür bestimmt ist, Meinungen auszutauschen, neue Ideen zu sammeln und der jeweiligen Organisation mit Vorschlägen zur Verbesserung zu helfen, waren die Runden so strukturiert, dass auf den Ideen der vorherigen Runde aufgebaut werden konnte. Schließlich zeigte sich diese Methode als sehr guter Weg, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und neue Ansätze zu finden.
Schlussendlich wurde der Abend mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse vom Pro Action Café und einer Feedbackrunde beendet. Bei dieser gesammelten Darstellung konnte man offensichtlich sehen, dass in der Gruppe viele wirklich umsetzbare Vorschläge gefunden wurden. Dies wurde durch die Vielfalt der Teilnehmer begünstigt, sodass auch von jüngeren Anwesenden Ideen eingebracht werden konnten, wie die Konzentration auf Reichweite durch Social Media, Geldgewinnung durch Aktionen wie Zeltfesten oder mehr Aufklärung und Thematisierung von Demokratie an Schulen. Mit all diesen Ergebnissen, ausgetauschten Meinungen und neuen Ideen kann man die dritte Demokratiekonverenz als großen Erfolg sehen, bei dem unterschiedlichste Personen zusammengefunden haben, um sich mit dem wichtigen Thema Demokratie zu befassen.
So kann man sagen, dass das große Resultat des Abends, das Zuhören, auf andere Zugehen und in kleinen Schritten Voranbringen ist. Mit dieser Vorstellung und dem Ausblick wird hoffentlich so einiges Neues umgesetzt, und in die Demokratieentwicklung eingebracht.