Am 17. Oktober 2025 fuhren wir, die Klassenstufe 12, unter Begleitung von Frau Dentler und Frau Herzog mit dem Zug nach Nürtingen. Dort nahmen wir an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) an einem Programm zum Thema „Globale Herausforderung Klimawandel“ teil.
Schaffen wir es, das Klimaziel von Paris zu erreichen?
Zuerst spielten wir das Rollenspiel „climate interactive“ wobei es sich um eine nachgestellte Klimakonferenz handelte. Wir wurden in die Gruppen „EU“, „USA“, „China“, „Indien“ und „weitere Entwicklungsländer“ aufgeteilt und bekamen jeweils Informationen über die Situation in unserem Land bzw. unseren Ländern. Nach etwas Zeit zur Absprache und für das Entwickeln einer Verhandlungsstrategie ging es in die erste Verhandlungsrunde. Hier stellte erstmal jede Gruppe den anderen Ländern vor, in welchem Umfang sie bereit sind, etwas für den Klimaschutz zu tun, um das Ziel der Konferenz zu erreichen. Dieses Ziel entsprach dem realen Ziel, das 2015 im Pariser Klimaabkommen festgelegt wurde: Die Durchschnittstemperatur auf der Erde soll im Jahr 2100 höchstens 1,5° C bis 2° C über der Durchschnittstemperatur in vorindustriellen Zeiten liegen. Es erwies sich als problematisch, eine gemeinsame zufriedenstellende Lösung zu finden, da alle Staaten ihre eigenen Interessen hatten und nicht alle bereit waren, mit anderen zu kooperieren. Die Entwicklungsländer, die die größten Folgen des Klimawandels tragen müssen, waren zum Beispiel durchaus interessiert am Klimaschutz, verfügten aber nicht über die notwendigen finanziellen Mittel. Und diese Mittel waren Industriestaaten wie die EU und China nur bereit zu geben, wenn sie auch davon profitierten. Mit dem Ergebnis der ersten Verhandlungsrunde schafften wir es von den 3,3° C Erwärmung bis 2100, die wir voraussichtlich erreichen, wenn wir nichts dagegen unternehmen, auf 2,6 Grad. Nun sammelten wir uns wieder in unseren Gruppen, überlegten weiter, sprachen mit anderen Staaten, schlossen Verträge und kamen anschließend erneut zu einer Konferenz mit allen Beteiligten zusammen. Ein wenig tat sich am Gesamtergebnis – wir schaffen es von 2,6° C auf 2,4° C. Doch uns allen wurde klar, dass dieses Ziel nur zu erreichen ist, wenn alle mithelfen und sich niemand – in unserem Fall war es die USA – raushält. Damit hatten wir das Ziel zwar nicht erreicht, was zum Teil frustrierend war, doch trotzdem konnten wir zufrieden sein mit uns, da wir dem Ziel mit unserer Konferenz immerhin näherkamen und viel lernten: Das Klima geht uns alle was an.
Wie sehen Ökonomen den Klimaschutz?
Nach einer Mittagspause widmeten wir uns dem zweiten Teil unseres Programms: Wir besuchten die für Oberstufenkurse konzipierte Vorlesung „Klimawissenschaften im Überblick – Dringlichkeit von Mitigation und Adaption, Climate Justice, Verteilung der Klimafolgen und Handlungsoptionen“. Hier lernten wir erneut viel über das sich verändernde Klima und die Folgen dessen in allen möglichen Lebensbereichen. Wir stellten fest, dass sich eine Investition in den Klimaschutz langfristig lohnen würde und fragten uns, warum wir dies dann (noch) nicht in dem Umfang machen, wie nötig wäre. Verschiedene Hypothesen wurden aufgestellt und es wurde klar: So einfach wie es klingt, ist es nicht, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, zum Beispiel die Interessen der Politiker, wiedergewählt zu werden, aber auch wir alle als Menschen, denen es oft schwerfällt, in etwas zu investieren, das erst den kommenden Generationen nützen würde. Doch so schnell wollten wir uns nicht geschlagen geben und wir überlegten uns Handlungsmöglichkeiten, da jeder einzelne von uns eine Reichweite hat und wir es damit schaffen könnten, etwas zu verändern. Dabei ist alles möglich – vom innovativen Unternehmen bis zum Fahrrad anstatt des Autos. Wieder wurde klar: Wir alle müssen etwas tun und wir alle können etwas tun. Mit dieser Hoffnung, etwas erreichen zu können, verließen wir die Hochschule und machten uns auf den Heimweg.
(Lea Vogellehner, Ivayla Vasileva, Luisa Söll, Paul Stiele)




