Natur-Ethik

Am 27.3.25 besuchten wir die Volkshochschule, um einem Vortag des Philosophen Hans-Klaus Keul beizuwohnen. Dieser startete mit einigen Grundfragen, „Was heißt Natur-, was Ethik?“, „Warum ist ein Konzept der Natur-ethik gerade heute dringend notwendig?“, etc.

Sein Ausgangspunkt, um über diese Fragen zu philosophieren, war ein Buch der Angela Krebs, sowie einige andere bekannte Figuren wie Darwin, Goethe und Kant. Auch Ludwig Siep kam bei dem Punkt der holistischen Ethik ins Spiel, doch begannen wir den Vortrag erst einmal mit der Begriffs Klärung von Begriffen wie Ethik, oder einfach schon Natur.

Der Begriff Natur leitet sich vom lateinischen „nasci“ ab, was so viel bedeutet wie „geboren werden“ oder „entstehen“ bedeutet. Bei der Verwendung des Begriffs Natur müsse man zwischen der Menschen gemachten und der nicht Menschen gemachten Natur unterscheiden, erklärte uns Keul. Ethik ist dabei einfach die Bezeichnung der Wissenschaft, die sich mit dem menschlichen Handeln befasst. Setzt man die beiden Begriffe zusammen erhält man Natur-Ethik, was dann somit die ökologische Ethik beschreibt, die sich damit beschäftigt, wie man mit Natur und Tier umgehen soll.

Im weiteren Laufe des Vortrags sprach dieser Philosoph darüber, wie man handeln sollte und warum wir so handeln. Dabei zitierte er Kant: „Handle so dass die Maxime deiner Handlung eine Regel werden kann“. So sollten auch wir unser Handeln anpassen, da die Natur keinen eigenen moralischen Wert hat. In einem Schaubild zeigte er uns verschiedene Wege, wie Philosophen den moralischen Wert der Natur einstufen, denn dort gibt es verschiedene Felder, Phatozentrismus, den Biozentrismus und den Holismus, bei denen verschiedenen Dinge im Mittelpunkt stehen, z.B. der Mensch, die Natur, etc. Kant spricht z.B. davon, dass in der Natur alles Mittel und Zweck zugleich ist, und dass jedes Wesen nach Leben strebt. Darwin hingegen schrieb und hinterließ uns eine feste Idee des Überlebens des Stärkeren (Survival of the fittest) und der natürlichen Selektion.

Im dritten Teil wurde über Konzepte der Natur-Ethik philosophiert, vor allem der Verantwortung des Menschen gegenüber der Natur. Zu diesem Thema bezog unser Philosoph als Quelle „Technik, Medizin, Ethik“ (1985) von H. Jonas, welches er ebenso zum Lesen empfahl. Es ist unsere Aufgabe, Nachhaltigkeit zu thematisieren, Biodiversität zu bewahren, usw., egal ob wir von Mitleid oder der Erkenntnis, dass der Mensch nicht ohne Natur existieren kann, getrieben sind.

Am Ende hatten wir die Möglichkeit Fragen zu stellen, unsere Meinung zu äußern oder den Inhalt schlichtweg infrage zu stellen. Alles in allem bekamen wir einen guten Eindruck von der Tiefe des Gebiets Natur-Ethik und einige spannende Anregungen, um selber zu philosophieren.