Postcards to Hitler

Vor 80 Jahren, am 11. April 1945, wurde das Konzentrationslager Buchenwald durch Soldaten der US- Armee befreit. Genau passend zu diesem Thema hatten die Schüler der Jahrgangsstufe 11 und 12 des CLG am 11.04.2025 die Gelegenheit, an einer Veranstaltung, organisiert vom Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim, teilzunehmen. 

Zu Besuch war der Amerikaner Bruce Neuburger. Er ist der Sohn eines deutschen Ehepaares, welches den Holocaust überlebte. In seinem Buchprojekt „Postcards to Hitler“ geht es um das Leben seiner Großeltern Benno und Anna Neuburger, geborene Einstein aus Laupheim, vor und während der Nazi-Diktatur sowie den Akt des Widerstandes seines Großvaters.

Bruce Neuburger beim Vortrag in der Mensa

Zu Beginn gab es eine Einführung in das Thema durch Frau Henrich. Sie erzählte über die Verschleppung Laupheimer Juden ins Konzentrationslager Dachau. Des Weiteren stellte sie Persönlichkeiten vor, welche Einzelfälle für den Widerstand gegen das Nazi Regime in Laupheim waren. So erzählte sie beispielsweise von Berta Halder, welche, auch nach Machtübername der Nationalsozialisten, Juden in der elterlichen Bäckerei Brot verkaufte.

Der Themenschwerpunkt sowohl bei Frau Henrich als auch bei Bruce Neuburger war also der Widerstand von Juden, aber auch von Nichtjuden, gegen die Nationalsozialisten.

Dementsprechend begann Bruce Neuburger nach einer kurzen Vorstellung von sich und seiner Familie, aus seinem Buch einige entscheidende Passagen vorzulesen, die über den Widerstand seines Großvaters Benno Neuburger mithilfe von Postkarten erzählen. Interessiert hörten die Schüler ihm zu und wollten stets noch weitere Auszüge zu hören bekommen.

Im Rahmen der Veranstaltung war es anschließend möglich noch direkte Fragen in einer Diskussion zu stellen. Diese wurde nach der Vorlesung direkt mit dem Input einer Schülerin gestartet. Dieser Austausch mit den Schülern war für Bruce Neuburger ein wichtiges Anliegen, wie er betonte. Dementsprechend folgte eine bereichernde Fragen- und Diskussionsrunde. 

Dabei wurden Bezüge zur heutigen Situation in anderen Ländern hergestellt und offen diskutiert. Hierbei teilte Bruce Neuburger persönliche Eindrücke aus seiner Heimat den USA sowie interessante Einschätzungen.  Darüber hinaus führten die vielen verschiedenen Impulse während der Diskussion, die sich vom starken Nationalismus in den USA bis zu der geschichtlichen Bildung in deren Schulen, aber auch zu persönlichen Fragen zu Bruce Neuburger selbst erstreckte, viel aus diesem Vortrag mitzunehmen. Besonders bewegend war dabei die Erzählung, auf welche Art Bruces Großvater schlussendlich, nach einem Hochverratsprozess von den Nazis umgebracht wurde.

Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm besonders den Schülern zu vermitteln, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte äußerst wichtig sei. Er appellierte an die Schüler, weder Angst zu haben noch zu schweigen, sondern sich gegen das ungerechte zur Wehr zu setzen.  Er betonte dabei auch, dass es wichtig es sei, aus der „Alleine kann ich sowieso nichts verändern – Perspektive“ rauszuwachsen und für sich selber einzustehen. 

Den Schülern bleibt eine sehr eindrucksvolle Veranstaltung im Kopf, bei der jeder persönlich etwas mitnehmen konnte.